Der Wunsch einer Begegnung mit der "echten Wüste" ist bei Europäern weit verbreitet; Wüste wird geradezu zum Mythos von Freiheit und Abenteuer. Der junge touristische Markt des Wüstentourismus in den Ländern um die Sahara wird in seinem Angebot und seinen Auswirkungen mit Beispielen von Mauretanien bis Libyen aufgezeigt.
Der deutschsprachige Reiseführermarkt hat - parallel zur Expansion des touristischen Marktes - einen bemerkenswerten Boom erlebt. Sind diese Produkte wirklich so gut, wie das Motto (ein Bonmot in England um die Jahrhundertwende) es uns suggeriert? Am Beispiel von Marokko zeigt der Vortrag auf, wie unseriös und tendenziös dieses Literaturgenre dem Leser (Fehl-)Informationen vermittelt.
Natur- und sozialwissenschaftlich arbeitende Geographen und Biologen bemühen sich seit einigen Jahren um Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts nachhaltiger Waldwirtschaft. Die Vielzahl der an diesem Projekt interessierten Partner lässt einen Erfolg fraglich erscheinen.
Der "Große Sprung nach Vorne" sollte im Jahr 1958 den endgültigen Durchbruch des Kommunismus in China erbringen. Kommunen übernahmen die zentrale Verpflegung und Kindererziehung. Neue dezentrale Industrien erhöhten den Brennstoffbedarf dramatisch. Riesige Gebiete wurden in wenigen Monaten entwaldet. Starke Bodenzerstörung war die Konsequenz. Aufforstungsversuche scheiterten. Falsche Berichte über vermeintliche Erfolge der gerade eingerichteten Kommunen führten zu Beginn des Jahres 1959 zur Ausrufung einer "all you can eat-Kampagne". Die Reserven wurden rasch aufgebraucht. Mehrere Dekamillionen Menschen verhungerten. Der Vortrag schildert die Ursachen und Folgen der verheerenden Gesellschafts- und Umweltkrise einschließlich der bis heute spürbaren Nachwirkungen.
Nicht zuletzt angestoßen durch die UNESCO bildet sich seit etwa zwei Jahrzehnten sukzessive ein touristisches Segment aus, das den bisherigen Studien- und Kulturtourismus erweitert: der Heritage-Tourismus. Dabei werden historische Relikte und Survivals normativ uminterpretiert als wertvolle Güter, die es zu schützen gilt, die im Bewusstsein der Einheimischen als identitätsstiftendes Erbe verankert werden sollen, die man aber auch touristisch vermarkten kann. Am Beispiel der "Straße der Kasbahs", der Berberburgen und Berberdörfer (Tighremt, Ksar), der kollektiven Getreidespeicher (Agadir), aber auch anhand nichtmaterieller Aspekte eines Kulturerbes wird dargelegt, welche Formen und künftigen Chancen dieser Tourismustyp in Marokko einnimmt.